Seit über einer Stunde ringe ich mit mir über den richtigen Titel. Wie schaffe ich es nur, das was seit gestern in meinem Kopf herumschwirrt, in einen Titel zu fassen der ES trifft. Jetzt wo ich einfach anfange zu schreiben wird mir bewusst, ich will gar nicht ES treffen, sondern Dich. Und zwar nicht in dem Sinne eines Pfeils, den ich auf Dich abschieße, sondern im Sinne von Resonanz – ich wünsche mir so sehr das auch Du für Dich erkennst, wie viel Freude und Lebendigkeit in Dir schlummert, wenn Du Dich einfach aus der Klammer der „Fernsteuerung Geld“ löst und wirklich wirklich auf Deine innere Stimme hörst. Ich wünsche mir nicht weniger als Dir zu begegnen.
Wenn ich jetzt in diesem Augenblick auf mein Leben zurückblicke und meinen Weg seit meiner Geburt am 4. April 1960 ins Gespür nehme, dann spüre ich erst jetzt bewusst das ich die wohl größten geldlosen Gaben überhaupt empfangen habe, die das Leben zu bieten hat.
- Ist mir das Leben gegeben worden. Ich habe keinen Cent dafür bezahlt und musste auch keinen Kredit aufnehmen. Und bis heute habe ich keine Rechnung über Zinsen oder ähnliches erhalten. Vielleicht hat irgendjemand sie geschrieben, aber zum Glück hat sie mich nie erreicht.
- Ist mir ein unbändiger Wille nach Freiheit gegeben worden. Meine persönliche Freiheit war immer mein höchstes Gut, auch wenn ich dafür zeitweise Wohnungslos und Bettelarm war.
- Hatte ich schon sehr früh einen Zugang zu meiner Intuition, die ja im Augenblick auch wirkt. Ich schreibe gerade nicht, ich werde geschrieben (Der Plan für heute sah einen ganz anderen Text vor!) und ich bin mal wieder total begeistert, wie einfach das Geschriebene dann aus mir heraus fließt und wie treffend die Formulierungen sich anfühlen.
- Habe ich immer Führung erfahren. Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen. Irgendwie wusste ich in meinem tiefsten Innern immer genau wann die Lektion gelernt und es Zeit war weiterzuziehen.
- Konnte ich meinem unersättlichen Forschergeist folgen und geistige und reale Reisen in alle nur erdenklichen und spürbaren Räume erleben.
- Bin ich mit einer musikalischen Feinfühligkeit beschenkt, die mich manchmal selbst erstaunt. Denn viele der durch mich geflossenen Musikartefakte haben eine Intensität die mir selbst lange als zu tiefgehend erschien. Dabei ist meine Musik in keinem Moment als Ware entstanden, sondern immer als Ausdruck des Lebens an und für sich. Die wichtigsten Stücke haben keinen Text und auch keine Noten. Ich könnte Sie auch nicht wiederholen. Sie sind einfach spontan in die Welt geboren worden.
Einer dieser Momente ist im Folgenden eingefangen. Eines Tages hatte ich die Idee mit einigen selbstgebauten Instrumenten über meinen eigenen Herzschlag zu improvisieren. Der Herzschlag der mich seit meiner Geburt lebendig hält und den ich doch nur wirklich bewusst wahrnehmen kann, wenn ich dieses Stück höre:
Und was hat das jetzt alles mit dem heutigen Titel zu tun? Zwar kann ich erst jetzt nach fast 64 Jahren Erfahrung mit mir und dem Leben darüber schreiben, Intuitiv habe ich die dissoziative „Fernsteuerung des Gelddenkens“ schon sehr früh gespürt und mich tatsächlich immer davor schützen können.
Ja ich bin als Unternehmer sehr tief in das Hamsterrad des durch unser Gelddenken angetriebenen „Versklavungssystems“ eingestiegen und war dennoch nie wirklich gefährdet. Ich wollte verstehen und vor allem erfahren, wie das Spiel funktioniert. Und daher – das kann ich heute mit Abstand sehen – war es notwendig sich da wirklich real rein zu geben.
Ein Unternehmen zu führen ist eben doch eine ganze andere Sache als eine wissenschaftliche Untersuchung durchzuführen.
Jetzt kommt mein Schreibfluss ins Stocken. Es gibt so viele Weggabelungen die ich jetzt nehmen könnte, so viele verschiedene Aspekte die unbedingt genannt sein wollen … Einatmen … Ausatmen … Einatmen … Ausatmen …
Dabei ist es im Grunde nicht so wichtig, welche der jetzt möglichen Gabelungen ich nun heute nehme, sondern eher das ich einfach losgehe. Der Weg entsteht beim Gehen und der Beitrag beim Schreiben.
Zuerst erinnere ich mich an eine Begebenheit in meiner Ausbildung zum Regionalgeldreferenten bei Prof. Magrit Kennedy und Ralf Becker. Wir haben uns auch mit Theater und anderen kreativen Ausdrucksformen beschäftigt. In einer Session stand einer der Teilnehmer vorne und schilderte uns eindrücklich, was er tun würde, wenn er aus dem Weltall auf den Planten Erde kommt und die Menschen für sich einnehmen und am Ende kontrollieren wollte.
Er würde auf jedes Haus eine Stange mit einem Trichter bauen und durch diesen Trichter würde er ganz viele „spannende“ Information und Geschichten schütten. Diese Informationen und Geschichten würden dann in der Wohnung auf eine Art eingerahmter Tapete projiziert, so dass sich die Menschen davor setzen können. So würden sie sich nach der Arbeit nicht mit Nachdenken beschTauschringäftigen, sondern schön abgelenkt sein und nach und nach immer träger werden. „Warum soll ich nach der anstrengenden Arbeit noch raus ins anstrengende Leben gehen, wenn ich das Abenteuer Leben doch bequem in meinen warmen Zimmer anschauen kann?“ Zuerst würde es ungewöhnlich sein. Doch wenn die ersten Menschen „umgewöhnt“ wären, würden die Anderen sie schon dafür begeistern. Er würde das Ganze dann „Fernsehen“ nennen, denn dann würden die Menschen das Gefühl haben Sie könnten trotz Ihrer kraftraubenden Arbeit und der wenigen Lebenszeit , die Ihnen für Privates bleibt durch das „Fernsehen„, alles Abenteuer dieser Welt trotzdem noch erleben.
Natürlich hat Dies so nie stattgefunden, denn hinter der hier karikierten Erfindung steckte nicht zwingend ein Plan. Die menschliche Neugier erfindet manchmal komische Dinge, die sich erst viel später als konstruktiv oder destruktiv erweisen. Vom Lebendigen aus betrachtet ist es vielleicht einfach nur eine Weggabelung, an der wir Menschen entscheiden können, welchen Weg wir gehen.
Und viel später haben wir dann vielleicht die Möglichkeit uns am Ende doch spürend für das Bewusst Sein zu entscheiden.
Ich selbst kann ich mich noch gut an meine „Fernsehsucht“ erinnern. Für meine durch selbstständige „Geldarbeit“ gestressten Eltern war es eine Wohltat uns Rasselbande – wir waren am Ende 5 – vor der Kiste abzuparken. Dadurch konnten sie im damals noch sehr langsam drehenden Hamsterrad besser mithalten. Ich selbst habe dann bewusst entschieden in meiner ersten Wohnung gar keinen Fernseher anzuschaffen. Doch als ich 1990 in Münster in eine Wohngemeinschaft zog wurde ich wieder Rückfällig.
Ich sehe mich gerade wieder stundenlang an der Zimmertür meiner Mitbewohnerin stehen und – eigentlich nur Milch aus dem Kühlschrank holen wollend – wie gebannt auf die „Flimmerkiste“ starren.
Nachdem ich in der ersten Stunde so viele Widerstände gegen den Begriff „Fernsteuerung“ hatte, sehe ich nun ganz klar den Grund. Es begann mit dem „Fern – Sehen“ und verwandelte sich dann langsam in die „Fernsteuerung Geld„. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Ich bin irgendwie überrascht über diese stimmige Begriffsentwicklung und irgendwie auch nicht mehr wirklich. Ich gewöhne mich anscheinend mehr und mehr daran zwar einen Plan zu denken um anzufangen, um ihn dann immer wieder loszulassen und meTauschringiner Intuition zu folgen. So wie man im unwegsamen Gelände immer wieder in seine Füße spürt um das Gleichgewicht zu halten.
Zu dem Begriff „Fernsteuerung Geld“ passt auch wunderbar eine Visualisierung die ich vor einiger Zeit erstellt habe. Sie macht für mich sehr deutlich, dass wir in der Geld Welt auf mindestens zwei Ebenen heftigst manipuliert werden. Einerseits durch die staatlichen Rahmenbedingungen und andrerseits durch Werbung, Social Media und die anderen medialen Streams die uns täglich eingespielt werden. Dabei erleben Viele ja genau dieses Einspielen als Freiheit. Und das macht es für mich so extrem Perfide.
Auch unser Staat wird durch „Geld ferngesteuert„. Denn die Abhängigkeit vom Geld in Form von Steuern ist ja täglich in aller Munde. Der Staat erschafft und legitimiert zwar das Geld, ist aber laut der gängigen Lehrmeinung trotzdem zu nichts anderem in der Lage als immer wieder in das neoliberale, kapitalistische Horn zu tuten: Es geht nicht anders!
Jetzt stellt sich ja nur noch die Frage was zu tun ist, um diese Fernsteuerung abzuschalten oder zumindest mal die Frequenz zu stören. Für mich gibt es darauf eine klare Antwort:
Wirf die Freiheitspumpe in Dir selbst an! Frag Dich einfach, ob Du Deine Leben gerade wirklich in Freiheit oder doch eher nur im Freilauf lebst?
Der Begriff GELT, den es im Weiteren noch tiefer zu ergründen gilt, bezieht sich in meiner Wahrnehmung auf einen Teil der Geldhemisphäre, der noch in eine fairbindliche Beziehung eingebunden ist. Ich weiß, das viele von einer Welt ohne GELD träumen und es gibt ja dazu schon viele praktische Projekte ohne Ende. Ich fühle mich allerdings an dieser Stelle an meine lange Zeit in der Tauschringlandschaft erinnert. Mit dem Slogan „Tauschen ohne Geld“ wollten schon in den 90 ‚ern viele Menschen dem Diktat des Geldes entfliehen. Da sich jedoch niemand wirklich damit beschäftigt hat, was GELD eigentlich ist, wurden in vielen Tauschringen nur wieder neue Geldsysteme erschaffen. Diese waren zwar auf die lokale Ebene focussiert und dennoch hatten sie oft die eigentliche Problematik nicht erkannt. Mit der Zeit stellten sich wie von Zauberhand wieder die gleichen Themen ein. In meinem Tauschring gab es dann wieder „Schuldner„, die man nur noch irgendwie motivieren musste, für die erwirtschaftete Tauschring-Währung (Lokalgeld) Leistung abzuliefern.
Ich glaube, solange wir nicht wirklich wissen was Geld ist, wie es entsteht, wozu es gut ist und warum es gebraucht wird, können wir auch nicht erkennen, ab wann es seinen sozialen Auftrag nicht mehr erfüllt und kontraproduktiv wird.
Für mich wird es in der Zukunft weiter darum gehen die Unterscheidung zwischen dem GELT, was gilt und unser Leben solidarisch organisiert, und dem GELD, das in immer abstruseren Finanztransaktionen unsere Erde zerstört, zu unterscheiden. Ich glaube daran das diese Differenzierung aktuell wichtig ist. Dabei geht es für mich nicht darum sich auf den Begriff GELT zu versteifen, sondern lediglich zuerst mal einen Arbeitsbegriff zu definieren. Ich habe Lust feinfühlig hinzuspüren an welcher Stelle meine und unsere Sozialmembran durchlässig sein darf und muss und an welcher Stelle ich klar sagen muss:
Nein, dieses Verhalten will ich nicht in meinem GELT – Garten!