Schaik & Michel – Die Wahrheit über Eva

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Auch wenn „Die Wahrheit über Eva“ auf den ersten Blick nichts mit dem Thema „Geldbewusstsein“ zu tun haben schient, ist es auf meinem Weg ein sehr wichtiges gewesen. Danke Matthias für diesen wertvollen Hinweis.

Obwohl es eigentlich um die „Erfindung der Ungleichheit von Frauen und Männern“ geht, ist mir beim durcharbeiten etwas Anderes sehr klar geworden.

Ähnlich wie ich es bei Eske Bockelmann gefunden habe, wird in diesem Buch immer wieder klar gestellt dass es in der rückwärtigen Betrachtung der Geschichte keine absolute Klarheit und Gewissheit geben kann. Wenn wir in der Geschichte soweit zurückgehen, das wir keine Zeitzeugen mehr befragen können, besteht immer die Gefahr das unsere Frage unseren Blick färbt und wir dann Dinge belegt finden, die wir „gerne“ finden wollen.

Mir ist dieses Phänomen schon oft beim lesen von einfachen Mails aufgefallen. Mit Abstand gelesen bin ich immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich ich den Inhalt interpretiere. Daher habe ich mir angewöhnt wichtige Mails – in denen es um andere Menschen geht – niemals sofort zu beantworten. Denn oft stellt sich schon nach kurzer „Abkühlungszeit“ heraus, das ich den Inhalt in der Hitze der Aufregung ziemlich verfremdet habe. Hier kann ich die Erkenntnisse von Marshall B. Rosenberg wärmstens empfehlen. Allerdings scheint mir der Begriff „Gewaltfreie Kommunikation“ überholt.

Was mir tatsächlich presslufthammerartig die Schuppen von den Augen gelöst hat, waren im Wesentlichen drei Aussagen:

  • In der Entwicklung der Menschheit haben sich grundlegende Änderungen der Verhaltensweise oft erst in existenziellen Krisen durchgesetzt
  • viele Kipppunkte haben sich über Jahrhunderte, wenn nicht gar über Jahrtausende entwickelt und wurden erst in einer bestimmten Konstellation – wenn also verschiedene Einwirkungen zusammen kamen – wirksam
  • die Ungleichheit von Frauen und Männern begründet sich nicht aus einem Bereich und es gibt kein Entweder Oder. Ja, es gibt die biologisch Einflüsse und ja es gibt die sozialen Einflüsse und es braucht am Ende einen kulturellen Rahmen in dem sich dann langsam Veränderungen etablieren.

Ich möchte mich nicht falsch verstanden wissen. Die Frage der Ungleichheit zischen Frauen und Männern wird durch dieses Buch natürlich nicht abschließend geklärt. Dieser Frage können – und müssen – wir uns wohl als Menscheitskulturcommunity in den nächsten Jahren und Jahrzehnten intensiv stellen. Denn in meinem Empfinden ist die Transformation Weiblich!

Ich finde dieses Buch auf jeden Fall sehr lesenswert und nehme einige wichtige Impulse für meinen mentalen Werkzeugkasten mit.

Vor allem habe ich ein klareres Empfinden für den zeitlichen Horizont in dem wir uns im Themenbereich „Geld“ befinden. Es ist im Grunde ein sehr junges Thema und entwickelt sich gerade in den digitalen Dimensionen in einer Geschwindigkeit die in meiner Wahrnehmung unserer Bewusstseinsentwicklung meilenweit voraus ist.

Es wird spannend sein zu beobachten inwieweit die besonderen Fähigkeiten und Prägungen der Menschen aus dem autistischen Spektrum diesen gemeinschaftlichen Prozess unterstützen können.