Ich bin ja lange Zeit im Thema Tauschringe unterwegs gewesen und hüte noch heute das Tauschwiki und das Tauschring-Zeitschriften-Archiv und habe ca. 3 Jahre das Tauschmagazin herausgegeben. Dabei habe ich die Tauschringe nach und nach immer mehr als intentionale Gemeinschaften verstanden, die nach Wegen zu einer selbstbestimmten und solidarischen Wirtschaftsweise suchen.
In dieser Zeit habe ich gelernt, das viele Tauschringe eigentlich lokale Geldsysteme erschaffen haben ohne ein wirkliches Verständnis davon zu haben, was Geld eigentlich ist, wie es entsteht und wie es das Denken der teilnehmenden Menschen deformiert und das deformierte Denken gleichzeitig den Geldbegriff destruktiv in die Zukunft prägt. Im Ergebnis sind auch nach über 25 Jahren der aktuellen „Tauschringentwicklung“ in der BRD keine nennenswerten Effekte erkennbar. Es gab schon 1997 ca. 250 bis 300 Tauschringe und in etwa gibt es heute Ebensoviele. Allerdings sind das in vielen Fällen nicht die Gleichen. Es haben sich ungefähr genauso viele aufgelöst, wie sich neu gegründet haben. Leider haben viele Tauschringe scheinbar nicht aus den Fehlern und Erfahrungen der anderen Tauschringe lernen können. So war jedenfalls mein Eindruck. Mit dem Auftrag einen Artikel für das „Forum Seniorenarbeit NRW“ zu schreiben, wurde mir klar das ich das Thema nicht mehr weiter verfolgen werde. Aus dem aktiven Tauschmagazin wurde dann das Tauschring-Zeitschriften-Archiv. Wer mehr wissen möchte, kann sich in diesem Artikel informieren: Aus der Tauschringgeschichte lernen
Nun, nach der Beendigung des Tauschmagazinprojektes habe ich mich sehr intensiv mit dem Geldbegriff auseinandergesetzt und nach und nach eine ziemliche Begriffs,- und Bewusstseinsverwirrung entdeckt. Das größte Problem dabei ist für mich das viele Begriffe im Themenbereich unpräzise und teilweise falsch benutzt werden. Wir können über die vielfältigen Dimensionen des Geldbegriffs – meiner Wahrnehmung nach – nicht wirklich in einen dialogischen Erkenntnisprozess eintreten, wenn zwei oder mehrere Menschen in diesem Austauschprozess jeweils grundsätzlich verschiedene Bedeutungen mit ein und demselben Begriff verbinden.
Für mich drückt ein Vergleich ganz gut die Dimension des Problems aus: Beim Geldbegriff verhält es sich für mich wie bei dem Begriff Werkzeug. Er ist an und für sich viel zu unspezifisch. Jeder Handwerker würde mich mit einem großen Fragezeichen in den Augen ansehen, wenn ich Ihm sagen würde: Gib mir doch bitte mal das Werkzeug aus Deiner Werkzeugkiste!
Wir Menschen haben mittlerweile ein relativ gutes Bewusstsein über die grundsätzliche Verschiedenartigkeit von Werkzeugen. Jeder (ok, fast jeder) kann zwischen Hammer und Schraubenzieher unterscheiden. Die weitere Spezifizierung (Rundhammer, Vorschlaghammer, Maurerhammer – Wikipedia kennt 70 verschiedene Hammerarten) ist für den Alltag der meisten Menschen nicht notwendig.
Dieses Alltagsbewusstsein fehlt aus meiner Sicht beim Thema Geld fast völlig. Hier sind selbst die grundlegensten Begrifflichkeiten nicht bekannt. Dazu kommt, dass selbst in Fachkreisen bestimmte Denkmuster vorausgesetzt werden und die wenigsten sich wirklich an die Grundsatzfragen herantrauen:
Was ist Geld und wie entsteht es? Welche Arten von Geld gibt es? Welche Arten haben welche Wirkungen? Welche Wirkungen sind destruktiv und wollen von uns positiv beeinflusst werden?
Ich glaube daran, das wir ohne eine wirkliche Bewusstseinsänderung des Geldbegriffs immer nur marginale Veränderungen am Rande des Systems bewirken können. Denn in meiner über 30 jährigen Beschäftigung mit dem Thema Selbstbestimmung und nachhaltiges Wirtschaften wurde bisher immer jede erfolgreiche Alternativbewegung vom „Neoliberalismus“ aufgefressen.
Dabei ist in meiner Wahrnehmung der Neoliberalismus in Wirklichkeit nichts Anderes als unser aller Denken über „Was Geld ist“.
Eines Tages erschien dann spontan eine Bild in meinem Kopf das ich zu dieser Zeit noch Geldpumpe genannt habe. Doch nach und nach veränderte sich meine Wahrnehmung dazu. Mir ging es nie um das Geld, sondern eigentlich schon immer um die Freiheit des Seins.
Und dann wurde aus der Geldpumpe die Freiheitspumpe. Denn nach und nach verstand ich, dass es mir ja nicht darum ging Geld zu pumpen, sondern in Wirklichkeit darum die Geldenergie so zu organisieren, das mit und durch Geld Freiheit entsteht.
In diesem Bild konnte ich zum ersten Mal so ungefähr ausdrücken, was ich unter der Freiheitspumpe Geld verstehe. Doch damals ist diese Skizze intuitiv entstanden und ich hatte noch kein wirkliches Verständnis das ich in Worte hätte fassen können.
Im Laufe der Zeit habe ich die Visualisierung verfeinert und auch immer besser verstanden. Dieser Blog ist auch ein Ergebnis aus dem tieferen Verständnis. Es braucht eine kritische Masse von Menschen, die sogenannten ICHSE, die gemeinsam lernen wollen die wirklich wirklich lebendige Urkraft dessen was GELT ist wieder zu entdecken und auch diese erst mal freizulegen. Insofern ist die Version 0.1.0 der Freiheitspumpe erst mal „nur“ ein Bewusstseinsprozess, der – das muss ich zugeben – mir mittlerweile schon in vielen Gesprächen große Freude bereitet.
Weiter unten folgt nun unkommentiert die erweiterte Freiheitspumpe. Fragen dazu gerne an mich … Ich empfehle diese Visualisierung auf einem großen Bildschirm anzuschauen. Es gibt einiges zu entdecken. Zur besseren Konzentration empfehle ich außerdem das folgende Musikstück dazu.