Bisher wird dem aktuellen Geld immer noch eine Neutralität zugeschrieben, die zum störungsfreien Betrieb des Geldsystems unbedingt notwendig sei. In meiner Wahrnehmung gibt es diese Neutralität in der aktuellen Entwicklungsphase aber nicht mehr.
Der Grundgedanke – das Geld neutral sein muss – blendet aus, das Geld nicht mehr am Rande einer Gemeinschaft im Kontakt mit einer anderen Gemeinschaften eingesetzt wird, sondern das alle Wesen in den modernen industriellen Gesellschaften fast vollständig Individualisiert sind und somit unmittelbar vom Geld abhängig sind.
Da unser Umgang mit Geld aktuell einen Wachstums,- und Umverteilungsmechanismus befeuert, wird die ehemals in den Gemeinschaften noch existierende Unabhängigkeit rapide abgebaut. Dies geschieht gerade Weltweit. Die Geldmenge und damit auch die Macht über die Gesellschaft verlagert sich immer mehr auf einige wenige Bereiche und Player. Und durch die sich immer weiter konzentrierende „Geldmacht“ frisst sich der Geldwahn auch in die letzten Winkel dieses Planeten und verleibt sich – oft mit purer Gewalt – auch noch die letzten naturbelassenen Räume ein. Und dies nur um daraus Müll zu machen. Realen materiellen Müll und sozialen Müll. Fast überall dort wo das Geld Raum gegriffen hat, sind oft innerhalb kürzester Zeit die sozialen Errungenschaften von Jahrhunderten niedergewalzt worden.
Mit dem Begriff „Intentionales Geld“ wird mir bewusst, das es durchaus sinnvoll ist die Intention von Geld zu untersuchen. Denn mittlerweile hat das Geld (bzw. das Gelddenken) trotz der behaupteten Neutralität (Intentionslosigkeit) schon länger eine erbarmungslose Intention: Das Vermögen und die Macht derer, die eh schon zu viel davon haben zu mehren. Und zwar ohne Rücksicht auf soziale Beziehungen oder die Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die Umwelt.
Das Geld hat sich quasi selbstständig gemacht und wirkt nun nicht mehr in eine gemeinschaftsförderliche Richtung.
In dem wir die Ebene „Intention des Geldes“ erkennen und gleichzeitig in den Blick nehmen, das Geld zuerst gedacht wird, können wir nun hoffnungsfroh daran arbeiten das Denken „Was Geld ist!“ zu ändern. Und damit kann dann langfristig auch die Intention des Geldes geändert werden.
Insofern ist der bewusste Umgang mit dem Begriff „Intentionales Geld“ ein Chance die transformatorische Kraft des Geldes, die auch immer da ist, gezielt herauszuarbeiten.
Ich behaupte jetzt mal Frech, das viele kulturelle Prägungen der letzten Jahrhunderte uns in dieser Zeit eigentlich nun nur noch im Wege stehen.
So Sätze, wie
-> die Erde Untertan machen,
-> es gäbe Gewinn,
-> wir könnten dem Universum etwas hinzufügen,
-> wir können und sollen die Natur beherrschen,
haben schon sehr früh den Boden für das aktuelle „Gelddenken“ bereitet. Wer immer noch glaubt Geld bedeutet Freiheit, der leidet wohl wirklich an einem krassen Verlust des Realitätsempfindens.
In meiner Wahrnehmung ist es höchste Zeit die „Intentionale Ebene des Geldes“ anzuschauen und gemeinsam daran zu arbeiten dem Geld wieder die gemeinschaftsförderliche Intention aufzuprägen, die es auch heute immer noch haben kann.
Lasst uns Begriffe wie Müßiggang und Genügsamkeit kultivieren und nicht auf die Schimpftiraden „Es gäbe faule Menschen“ hereinfallen.
Wenn es überhaupt faule Menschen gibt, dann doch wohl eher diejenigen die Ihr Geld arbeiten lassen und selbst nicht mehr wirklich am Gemeinwohlprozess beteiligt sind.